Nachkommen des Wenzel Bittner aus Tscherbeney in der Grafschaft Glatz in Niederschlesien
Über mich, die Ahnenforschung und meine Website |
An dieser Stelle möchte ich (*1970) die Geschichte erzählen, wie ich zu meinem Hobby, dem Ahnenforschen,
und zu meiner eigenen Homepage gekommen bin: Schon als kleiner Junge fragte ich gelegentlich meinen Vater, insbesondere,
wenn ich zu Weihnachten die geschnitzte Krippe meines Urgroßvaters bewunderte, woher denn die Bittners eigentlich
kämen. Ich erhielt dann immer zur Antwort, dass sie aus
Oberschlesien
stammen. Dabei dachte mein Vater wohl an Orte wie
Klodnitz (heute Kłodnica),
Gogolin (auch heute Gogolin),
Tarnau (heute Tarnów Opolski),
Biskupitz-Borsigwerk (heute Zabrze-Biskupice) und
Ruda (heute Ruda Śląska).
Schon immer verspürte ich dann den Wunsch, noch mehr darüber zu erfahren. Ein Besuch dieser Orte war zur damaligen
Zeit aber kaum möglich, denn es herrschte
Kalter Krieg.
Deutschland war noch nicht wiedervereinigt,
und Polen gehörte noch nicht zur
NATO und der
EU, sondern zum
Warschauer Pakt.
Viele Jahre lang lebte ich mit dem Bewusstsein, dass es aus politischen Gründen eben einfach nicht möglich sei,
mehr über die Herkunft der Familie zu erfahren oder die Wohnorte der Vorfahren zu besuchen. Und alte Dokumente, so
glaubten wir alle, seien nach den Ereignissen des
Zweiten Weltkrieges
sicherlich keine mehr vorhanden. Dann gingen die Jahre ins Land. Ich machte Abitur (1989) und musste dann zur Bundeswehr. Der Eiserne Vorhang fiel, und die Wiedervereinigung (1990) kam. Ich begann ein Studium der Chemie (1990) und schloss letztlich als Doktor der Naturwissenschaft (2002) ab. Derweil hatten sich die NATO und die EU bis auf Polen und noch weit darüber hinaus ausgedehnt. Mein Vater ging in Pension, und ich fand eine erste Arbeitsstelle (2003). Nun, da er wieder mehr Zeit hatte, bat ich meinen Vater, doch eine Familienchronik zu schreiben, was er gern für mich tat. Bald entstand dann bei meinen Eltern und mir der dringende Wunsch, die familiengeschichtlichen Orte in Schlesien zu besuchen, was die politische Lage mittlerweile problemlos erlaubte. Im Juni 2011 war es dann so weit. Wir reisten nach Polen und besuchten ganz zu Anfang den Ort Mittelsteine (heute Ścinawka Średnia) in der Grafschaft Glatz in Niederschlesien, wo wir wussten, dass Friedrich Bittner im Jahr 1836 getauft worden war. Nach Besichtigung der Kirche mit dem Taufstein sahen wir uns in der näheren Umgebung um. Dabei fiel uns gleich neben der Kirche ein Gebäude auf, das aussah, als wäre es das Pfarrhaus. Ein Fenster war dort geöffnet, und die Sonne, die an diesem Tag besonders freundlich strahlte, schien hinein. Die Verlockung war groß, beim Pfarrer zu klingeln und zu fragen, ob wir in die Kirchenbücher einsehen dürften. Aber diese, so meinten wir, gäbe es ohnehin schon lange nicht mehr. Jedenfalls näherten wir uns dem Haus, um zu sehen, ob es sich wirklich um das Pfarrhaus handele. Dabei kam ich an dem geöffneten Fenster vorbei und warf einen Blick hinein. Und was sah ich? Alte Folianten mit deutschsprachigen Rückenaufschriften, die da lauteten «Taufen», «Beerdigungen» und «Trauungen»! Jetzt war klar, dass wir uns tatsächlich beim Pfarrhaus befanden, und, was noch viel bedeutsamer war, dass es die alten Kirchenbücher noch gab, von denen wir geglaubt hatten, dass sie gar nicht mehr existieren würden. Nun gab es kein Halten mehr. Wir klingelten an der Tür, und bald wurde uns vom Pfarrer geöffnet. Dieser war sehr freundlich zu uns und erlaubte uns für einige Zeit die Einsichtnahme in die Kirchenbücher. Zum Beispiel entdeckten wir die Heiratseintragung für Peter Bittner und Antonia Schönherr. Elektrisiert von diesem Erfolg fuhren wir noch am Abend des gleichen Tages weiter nach Tscherbeney (heute Czermna), wo wir beim hiesigen Pfarrer um die Erlaubnis zur Einsichtnahme in die dortigen Kirchenbücher baten. Wir entdeckten dann am folgenden Tag für uns gänzlich neue Informationen bezüglich Wenzel Bittner und seiner Frau. Von der Schlesienreise 2011 wieder zurückgekehrt, ließ mich die Ahnenforscherei nicht mehr in Ruhe. Ich suchte und fand immer noch weitere Möglichkeiten, wie man nach seinen Vorfahren forschen kann. Dabei entdeckte ich unter anderem, dass das Internet heutzutage auch eine sehr erfolgversprechende Weise ist, nach Ahnen zu suchen. Bei meinen Recherchen stieß ich auf digitalisierte Kirchenbücher. Diese studierte und analysierte ich für einschlägige Orte sehr intensiv. Und unter anderem fand ich auch die Homepage der Familie Kramarz aus Bolatitz. Deren Webmaster Martin Kramarz betreibt so wie ich Familienforschung und ist sogar entfernt verwandt mit mir. Mir wurde die Freude zuteil, dass ich ihm mit meinen Kirchenbuch-Kenntnissen und mit meiner Fähigkeit, altdeutsche Schriften zu lesen, bei seiner Ahnenforschung viel helfen konnte. Er hat mich deswegen damit beschenkt, eine Website für mich nach meinen Wünschen auszugestalten, welche es mir ermöglicht, nach heute lebenden Nachfahren von Wenzel Bittner zu suchen. Martin Kramarz gebührt hierfür mein größter Dank, welchen ich ihm an dieser Stelle aussprechen möchte. Ohne ihn wäre diese Website nie zustande gekommen. |